Griechenland

Mit über 3000 Inseln die Nummer 1 im Mittelmeer

Was für ein Land! Griechenlands Meeresfläche ist zweimal so groß wie das griechische Festland und alle griechischen Inseln zusammen. Beeindruckende dreizehntausend Kilometer Küste rahmen Inseln und Festland ein, der allergrößte Küstenteil verteilt sich auf die 3054 griechischen Inseln. Für die Erkundung Griechenlands zu Fuß, per Fahrrad, mit Auto, Bus oder Bahn gibt es deshalb etliche Hindernisse.
Am einfachsten entdeckst du die griechischen Küsten und Inseln mit dem Schiff. An Bord einer Segelyacht, angetrieben vom beständig wehenden Wind, kannst du einsame Buchten, idyllische Hafenorte und versteckte Inselparadiese in sieben Segelrevieren entdecken.

Das Ionische Meer – Segeln zwischen Korfu und Zakynthos

Die Westküste Griechenlands mit den Ionischen Inseln ist anders als die Ägäis nicht dem starken Nordwind Meltemi ausgesetzt. Das macht Segeltörns im Ionischen Meer für entspannte Urlaubstörns und Familiensegeltörns attraktiv. Dem Festland vorgelagerte Inseln schützen Segler vor dem offenen Meer, es gibt keine Gezeiten oder Strömungen, die den Segelspaß stören. Segler pendeln gern zwischen schmucken Inselorten und urigen Fischerdörfern am Festland und erkunden so „the best of both worlds“.
Mondäne Marinas gibt es wenig, stattdessen machst du an einer Hafenpromenade fest oder ankerst frei in einer gut geschützten Bucht. In Griechenland ist gibt es kaum Ankerverbotszonen und auch die Hafengebühren sind gering. Wenn du kostenlos am Steg vor einer Taverne anlegst, freut sich der Wirt, wenn deine Segelcrew dort die mediterrane Küche mit ihren großzügigen und farbenfrohen Gerichten und die herzliche Gastfreundschaft genießt.
Von Korfu im Norden bis nach Zakynthos im Süden erstrecken sich mehr als fünfzig Inseln auf etwa 150 Seemeilen. Das Ionische Meer lässt sich in zwei Segelreviere unterteilen.

Korfu – Paxos – Antipaxos und die griechische Westküste

Dank des milden Klimas und der üppigen Vegetation, die man eher Italien als einer griechischen Insel zutraut, wurde Korfu (Kerkyra) eine der ersten Touristikinseln im Mittelmeer.
Korfu ist bequem erreichbar und wird von vielen deutschen Flughäfen direkt angeflogen. Der Yachthafen „Marina Gouvia“ liegt nur 7 km von Korfus beeindruckender Altstadt entfernt und ist bequem erreichbar. Während Korfu im ruhigeren Osten mehrere gut geschützte Ankerbuchten und Häfen bietet, finden Segler an der wilderen Westseite Korfus nur in der idyllischen Zwillingsbucht Porto Timoni oder bei Paleokastritsa geschützte Anlegestellen. Hier soll Odysseus gestrandet sein – dies nehmen allerdings gleich vier Orte auf Korfu für sich in Anspruch. Einsamkeit genießt man in Korfus beschauliche Buchten im Norden und den kleinen Inseln Ereikousa, Mathraki oder Othonoi.
Paxos und Antipaxos bieten einen Augenschmaus mit kristallklarem Wasser, weißen Sand- und Kiesstränden und üppiger Vegetation, die bis ans Meer reicht. Der charmante Fischerhafen Gaios mit bunten Häusern und Gassen aus dem 19. Jahrhundert bildet einen schönen Kontrast zu den weißen Yachten der Segler. Auch die Insel Antipaxos lockt mit ihren türkis leuchtenden Ankerbuchten zu entspannten Stopps.
An der griechischen Westküste mit dem gebirgigen `Epirus´ warten unberührte Natur, paradiesische Strände und eine Handvoll malerischer Hafenorte auf die Segler. In Plataria kommt die Segelcrew an Olgas Fisch Taverne kaum vorbei und der Ort Parga erinnert mit pastellfarbenen Häusern an die Amalfiküste. Der 25 Kilometer südlich von Igoumenitsa gelegene Küstenort Syvota bietet an der zerklüfteten Küste nur per Boot erreichbare Strände und stimmungsvolle Liegeplätze für Segelyachten an vorgelagerten Inseln.

Lefkas und die Inseln des Süd-Ionischen Meeres

Die drei großen Inseln Lefkas (Lefkada), Kefalonia und Zakynthos sowie etliche kleinere Inseln wie Meganisi, Ithaka, Kalamos, Atokos stellen zusammen mit dem Festland ein überaus reizvolles Reiseziel für Naturliebhaber im südlichen Ionischen Meer dar. In den Sommermonaten herrscht der konstante thermische Wind „Maestro“ aus nordwestlicher Richtung vor. Ideal für Segler, denn der Wind setzt am späten Vormittag ein, um rechtzeitig vor Sonnenuntergang wieder einzuschlafen. Die zerklüfteten Inseln bieten herrliche Ankerplätze und einige der schönsten und spektakulärsten Strände des Mittelmeeres. Lefkas hält charmante Dörfer, eine pulsierende Partyszene und idyllische Liege- und Ankerplätze bereit. Kefalonia ist mit der rauen Bergkulisse im Norden und langen Sandstrände im Süden eine Insel der Kontraste! Der von Felswänden eingerahmte Myrtos Beach ist spektakulär, mit dem türkisblauen Meer im Hintergrund bietet er ein fast kitschiges Postkartenmotiv. Die bewaldete grüne Insel ist dünn besiedelt, Massentourismus findet man hier kaum. Der Süden des Ionischen Meeres ist bekannt für die unechte Karettschildkröte „Caretta Caretta“, deren Anblicke man sich an den Stränden von Kefalonia und Zakynthos nicht entgehen lassen sollte.

Die Ägäis – Wiege des antiken Griechenlands

Seefahrt und Handel zwischen den Inseln der Ägäis führten im Altertum zu ersten Hochkulturen Europas mit Zentren auf Kreta und in den Kykladen.
Beständige Winde aus nordöstlicher Richtung und wolkenloser Himmel von Mai bis September sind das Markenzeichen der Ägäis. Der aus dem Türkischen abgeleitete Name „Meltemi“ bedeutet „Seebrise - sanfter Wind“, was für die Segelreviere im Saronischen Golf bei Athen, in den Nördlichen Sporaden und zwischen den drei Fingern von Chalkidiki meist zutrifft. Zwischen den Inseln der Kykladen, in den Südlichen Sporaden und im Dodekanes nimmt die Brise im Hochsommer gern Fahrt auf und kann zuweilen stürmisch werden. Willkommener Nebeneffekt sind aktiver Segelspaß und die selbst im Hochsommer angenehm milden Temperaturen.
Die griechische Ägäis ist das größte und abwechslungsreichste Segelgebiet des Mittelmeeres.
Die Vielzahl an großen und kleinen Inseln ist überwältigend und Fahrtensegler schwärmen davon, dass sie keine Bucht und keinen Hafen je zweimal angesteuert haben.

Der Saronischer Golf & Peloponnes – Segeln vor den Toren Athens

Von Athen aus öffnet sich der Saronische Golf in südöstlicher Richtung. Begrenzt wird die Meeresbucht durch das Kap Sounion an der Südspitze Attikas, von der autofreien Insel Hydra im Süden und vom berühmten Kanal von Korinth, der die Ägäis seit 1893 mit dem Ionischen Meer verbindet. In diesem Segelrevier ist entspanntes Inselhüpfen angesagt. Nur wenige Seemeilen vom Athener Starthafen entfernt, tauchst du auf den Saronischen Inseln Ägina, Agistri und Moni ein in eine andere Welt, du springst bei Mariza von einer Klippe ins Meer oder genießt in Skala den Sonnenuntergang. Südlich kommen die Berglandschaften des Peloponnes in den Blick, die vulkanische Halbinsel Methana mit dem Fischerdörfchen Vathi oder Epidauros mit antiker Kultstätte sind beliebte Übernachtungsorte.
Die familiäre Insel Poros hat sich ihr Lebensmotto bewahrt: „siga siga“ – immer schön langsam. Wer hier einen Halt einplant, genießt das Rauschen des Meeres, das Blau des Himmels, den Duft der Pinien und abends in einer der Altstadt-Tavernen das Aroma von Fisch und griechischem Wein – ein Fest für alle Sinne!
Auf Hydra ist Hektik ein Fremdwort. Alle Gebäude sind denkmalgeschützt, die Insel hat sich damit ihren stolzen Charakter bewahren können. Bereits im Schiffskatalog der Ilias des Homer wurde die Kleinstadt Ermioni an der Argolis-Halbinsel erwähnt und blieb doch ein wenig beleuchtetes Juwel. Sie ist das Sprungbrett in den Argolischen Golf mit den Inseln Dokos und Spetses, sowie der prachtvollen Festungsstadt Nafplio.

Die Kykladen – blau-weißes Paradies in der südlichen Ägäis

Mehrere hundert große Inseln und kleine Eilande gehören zur Inselgruppe der Kykladen, nicht einmal 30 davon sind bewohnt. Die bekanntesten Inseln sind Santorin und Mykonos, touristisch perfekt erschlossen und über die internationalen Flughäfen gut erreichbar. Von Athen aus startend, erreichst du die Meeresgrotten von Kea oder die berühmten heilenden Quellen von Kythnos innerhalb eines Tagestörns. Auf Serifos begeistern dich die weißen Sandstrände und felsigen Buchten, in denen du nach Herzenslust schwimmen oder schnorcheln kannst. Naxos - das Juwel der Kykladen - ist die größte und zentrale Insel dieses Ringes und bildet das Zentrum der Kykladenbewohner. Ein Geheimtipp für Segler sind die „kleinen Kykladen“ südlich von Naxos. Wer hat schon von Amorgos, Iraklia, Koufonisi oder Schinoussa gehört? Hier ist das Wasser anders, so klar als würde die Segelyacht schweben.
Weitere attraktive Hauptinseln sind Milos, Paros, Syros und Tinos. Die Kykladen bieten mit trockenem Klima und beständigem Wind alles, was das Seglerherz begehrt. Du kannst jeden Tag eine neue Insel entdecken und erkundest malerische Fischerdörfer, goldene Sandstrände und charmante Choras mit Cafés und Tavernen.

Dodekanes & die Südlichen Sporaden

Die Inselgruppe des Dodekanes (griechisch: Zwölf Inseln) liegt in der südöstlichen Ägäis. Sie grenzt an die Kykladen und zieht in den Süden bis vor Kreta. Fast alle Dodekanes-Inseln gehören zu den Südlichen Sporaden, etwa 160 Inseln, Inselchen und Riffe werden gezählt, gut 20 sind bewohnt. Die Inseln liegen nah beisammen und sind vom zentralen Start-/Zielhafen Kos aus gut erreichbar. Auf einwöchigen Segeltörns kannst du die nördlichen Inseln (Kos – Pserimos – Kalymnos – Leros – Lipsi – Patmos) oder den südlichen Dodekanes (Kos - Nisyros – Tilos – Symi – Chalki – Rhodos) erkunden.
Du segelst vorbei an der Schwammtaucherinsel Kalymnos, bekannt für ihre schönen Strände und gute Tauchspots, machst Halt auf Telendos oder besucht die sechs weißen Windmühlen von Leros. Die beste Zeit ist abends, dann kannst du den fantastischen Sonnenuntergang nebenan in Harris Bar bestaunen. Patmos gilt als heilige Insel, bei Ankunft im Hafen von Skala wirst du von einer bezaubernden Kulisse begrüßt. Oberhalb der malerischen Chora thront das weithin bekannte Johannes-Kloster, weshalb die Insel gut mit der Fähre zu erreichen ist und dadurch ein wenig am Tourismus teilhaben darf.
Oberhalb vom kleinen Inselhafen Paloi auf der Vulkaninsel Nisyros erlebst du ein Naturschauspiel im Krater der Insel. Schwefeldämpfe zischen aus dem Boden, Wasser brodelt unter der Oberfläche - ein urzeitliches Erlebnis. Den Tag lässt du in einer kleinen Hafentaverne ausklingen, hier wird der Oktopus noch traditionell zubereitet. Tilos ist ein Naturschutzgebiet mit über 400 Pflanzenarten und ein Geheimtipp, die alten Eselspfade sind heute noch als malerische Wanderwege erhalten. Auf Symi bummelst du durch enge Gassen entlang pastellfarbene Häuser, die den Inselhafen einrahmen. Wie wäre es mit einer Rollertour über die Insel? Auf Chalki kannst du nach Herzenslust die Seele baumeln lassen, vielleicht verspürst du dann Lust, auch die größte und lebendigste Insel des Dodekanes, das sonnenverwöhnte Rhodos zu entdecken.

Skiathos & die Nördlichen Sporaden – ein Geheimtipp

Auf halber Strecke zwischen Athen und Thessaloniki liegen die Nördlichen Sporaden. Die Inseln ragen wie an einer Perlenkette aufgezogen in die Ägäis hinein. Volos am Festland und Skiathos sind die idealen Starthäfen für dieses kleine und feine Segelrevier!
Kurze Segeletappen sind möglich, die Inseln sind höchstens eine Segelstunde voneinander entfernt. Hier ist es grüner und bewaldeter als anderswo in der Ägäis, an den weißen Stränden ist das Wasser kristallklar und schimmert in karibischen Farben. Du entdeckst auf deiner Segeltour pittoreske Städtchen, unberührte Küstenstriche, windgeschützte Naturhäfen, Sandstrände und die berühmten Erzeugnisse der Inseln: Schafskäse, Wein und Thymianhonig.
Skiathos ist die Perle und touristischer Magnet der Inselgruppe. Allein hier könntest du eine Woche lang von Bucht zu Bucht bummeln. Der Inselsüden ist bei Urlaubern beliebt, an der wilden Nordseite herrscht dagegen eine beschauliche Atmosphäre. Skiathos-Chora hat verwinkelte Gassen in denen Cafés, Bars und Restaurants zum Verweilen einladen. Auf der „Mamma Mia“-Insel Skopelos lohnt sich der Aufstieg zur berühmten Kapelle nicht nur für ABBA-Fans - die Lage ist atembraubend! Das Film-Musical mit Meryl Streep und Pierce Brosnan lenkte Aufmerksamkeit auf die bergige Insel mit den malerischen Badebuchten. Im Inselzentrum liegt vielleicht die hübscheste Altstadt der Nördlichen Sporaden. Auf Alonissos und den verlassenen Inseln des Nordens Peristera, Pelagonisi und Gioura scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Im National Marine Park Nördliche Sporaden ist das Wasser so sauber und klar, dass die seltenen Mönchsrobben an den wilden Stränden zu sehen sind. Lediglich Skyros liegt einen ganzen Segeltag entfernt. Fischer und Bauern leben hier und bewahren der größten Insel der Nördlichen Sporaden eine selten gewordene Urspünglichkeit ohne Tourismus.

Chalkidiki – drei Finger in der nördlichen Ägäis

Thessaloniki (oder Saloniki), die charmante Metropole an der nördlichen Ägäis ist die zweitgrößte Stadt Griechenlands, ihr Flughafen wird von vielen deutschen Städten aus direkt angeflogen. Die Stadt ist jung und lebendig, beim Flanieren über die Uferpromenade und in den angrenzenden Cafés und Bars bekommst du einen Eindruck von dem bis in die Nacht pulsierenden Leben.
Südlich vom Flughafen liegt die Urlaubshalbinsel Chalkidiki, die ihre die fingerartigen Landzungen ins Ägäische Meer streckt. Wer von einem Arm zum anderen will, nimmt den direkten Weg per Boot und schippert von Sithonia nach Kassandra über den dazwischen liegenden Toronäischen Golf. Bei Urlaubern ist Chalkidiki vor allem für seine paradiesischen Strände und das angenehm mediterrane Klima bekannt, welches von Mai bis Oktober sehr sonnig und trocken ist.
Die westliche Halbinsel Kassandra ist touristisch gut erschlossen, im Juli und August pilgern die Urlauber von den beliebten Badeorten Kallithea, Kriopigi und Pefkochori zu den endlosen Sandstränden.
Auf Sithonia geht es stiller zu, hier überwiegen kleine versteckte Strände, einige Buchten sind nur zu Fuß oder vom Wasser aus erreichbar. Schnorchel und Tauchermaske sollten im Gepäck nicht fehlen. Auch wenn der Zutritt zur Mönchsrepublik Athos nicht möglich ist, fesseln dich bei einer Segeletappe entlang der bergigen Halbinsel die Blicke auf die tausend Jahre alten orthodoxen Klöster und den alles überragenden Berg Athos.
Für Segler ist dieses Revier ein Geheimtipp! Es hält kaum mondän ausgebaute Marinas bereit, dafür locken einsame Ankerbuchten mit kristallklarem Wasser und kleine Fischerdörfer oder Tavernen mit Stegen, an denen die Segelyacht meist kostenlos festgemacht werden kann. Wer entspanntes und unaufgeregtes Cruisen bei überwiegend gemäßigten Winden liebt, findet hier ein kleines Paradies.